Die  vierteilige Story "...grüne Tage auf einem blauen Planeten..."(deutsch)

...früher haben wir das gründe gras geschnitten... - we used to cut the green grass...

Die ganze Geschichte - (c) Rainer Wahlmann

03:44 a.m. Friday, 3rd of May 1985 Halsenna Road, Seascale

 

Schlaf? Der kleine Bruder des Todes
Eine schreiende Stille weckte ihn. Was war das?
Nicht der Wasserhahn, der wie immer vor sich hin tropfte. In seinem Kopf schmolzen die vergangenen Tage und Wochen zu einer klebrigen Masse. „ Ich brauche eine Auszeit“ dachte Dave.
Verschlafen rieb er sich die Augen, hinter denen stechender Kopfschmerz pulsierte. Er stand auf. Über leere Flaschen, Tabakbeutel und übervolle Aschenbecher suchte er sich seinen Weg zum Fenster.

„Vielleicht sollte ich mit dem Rauchen aufhören, oder mit dem Trinken; zumindest damit, beides gleichzeitig zu tun!“
Früher als sie noch das grüne Gras geschnitten und vorsichtig in der Sonne getrocknet hatten, hatte keiner von ihnen Alkohol angerührt. …früher..
Dave wusste, dass das Pochen hinter seinen Augen der verdiente Preis für diesen Tabubruch war.
Wie verloren lief er in seiner Küche herum; der Wasserhahn tropfte noch immer.
Er starrte durch das Fenster. Wie ausgestorben lag die Hallsenna Road da. Irgendetwas fehlte. Die Vögel! Nicht ein einziger Vogel war zu sehen!
Vom nahen Sellafield her erhob sich eine riesige schwarze Wolkenwand.
„Das war´s wohl! Diese Stadt wird sterben! Ich muss weg hier!“
Er schaltete das Radio ein.

Guten Morgen, es folgen die 4 Uhr - Nachrichten von Radio "Freak out - wir sind dabei!"

Unbestätigten Berichten zufolge ereignete sich ein nuklearer Unfall in der Anlage Sellafield
Wir weisen darauf hin, daß wir darüber noch keine offizielle Bestätigung haben,
werden aber selbstverständlich sofort unser Programm unterbrechen, um sie genauer darüber zu informieren,
sobald wir offizielle Verlautbarungen hereinbekommen

Immer noch kein Ende in Sicht bei den verheerenden Stürmen,
die nun schon seit 4 Wochen unser Land heimsuchen

Den Wetterfachleuten zufolge
gab es seit Beginn der Wetterbeobachtung noch nie eine solch lange Periode ohne einen einzigen Sonnenstrahl,
Jerry Baker
der bekannte irische Wissenschaftler behauptet,
es gäbe möglicherweise eine Verbindung zwischen der momentanen furchterregenden Wetterlage
und einer Reihe von Freiluftexperimenten mit

genveränderten Bakterien
die zur Zeit von

der Gesellschaft zur weltweiten Vernetzung künstlicher Intelligenz

durchgeführt werden

Wie auch immer
kein Grund zur Panik, Leute !

also bitte
bleibt auf unsere Welle eingeschaltet
für weitere Informationen und natürlich
Musik
Das waren die 4 Uhr-Nachrichten von
Radio "Freak out - wir sind dabei!"

*RADIO NEWS/THE MORNING AFTER - RADIONACHRICHTEN/DER MORGEN DANACH

 

„Was bedeutet das? “ Dave versuchte, zu verstehen.
eine Klimakatastrophe, aber damit nicht genug:
ein Flugzeugabsturz auf den Reaktor Sellafield 4
Tausende von Flüchtlingen, schlimmer als in jedem Science Fiction würden versuchen, sich nach Süden durchzuschlagen
Überforderte Behörden würden Rettungsoperationen diskutieren, Lebensmittel würden knapp, kein Strom, kein Wasser
die Welt sitzt in der Klemme - jetzt beten wir, ein Retter möge kommen
das hätten wir besser früher getan - jetzt ist es zu spät - viel zu spät...“

*BETTER CALL IT A DAY (...DAS WAR´S WOHL...)

*SO WHAT THE FUCK? (WAS ZUM TEUFEL?)

Kein Abendrot. Die Sonne kämpft sich nicht mehr durch. Bis in die Stadt schafft es das Licht nicht mehr, wie die gütige Mutter, die noch einen Sohn hat, aber keinen Mund mehr, ihn zu beweinen. Mutter Natur; mehr gibt es nicht mehr.

09:44 p.m. 05. Mai 1985 New Continental Hotel, Millbay Rd., Plymouth
Sarah hatte unmittelbar nach der Nachricht von der Katastrophe ihre Wohnung in der Gosforth Rd. in Seascale verlassen.
Eine unfassbare Völkerwanderung nach Süden hatte eingesetzt. Jeder wollte sich retten. Die Sonne zeigte sich überhaupt nicht mehr.
Neon wurde zum Tag.
Zwei Tage hatte sie bis hier nach Plymouth gebraucht. Die Stadt platzte aus den Nähten So weit es ging waren die Flüchtlinge überall in der Stadt untergebracht worden. „Etwas Gutes hat diese Katastrophe zumindest“, dachte Sarah. „das New Continental hätte ich mir früher nie im Leben leisten können“. Die Flüchtlinge hatten es im Handstreich besetzt.
Hunderttausende belagerten den Hafen, um noch einen Platz auf einer Fähre, einem Schiff, einem Kahn zu ergattern.

Gott sei Dank herrschte nur ein leichter Südwestwind. Viele konnten so der Katastrophe gerade noch entfliehen. Wie eine Riesenwand schob sich die nukleare Wolke in Zeitlupe hinter den Flüchtenden her.
Aber die, die oberhalb von Sellafield wohnten, mussten andere Fluchtwege suchen, oder wurden, wie die Alten und Schwachen, von überforderten Behörden aufgefordert, zu Hause zu bleiben.
„Keine Panik! Die Regierung hat alles unter Kontrolle!“
Ihre Mutter lebte in Whitehaven.
Sarah schrieb ihr einen Brief. Würde er sie in diesem Chaos überhaupt noch erreichen? …wohl kaum…

*SHE WROTE A LETTER (SIE SCHRIEB EINEN BRIEF)

09:44 p.m.05. Mai 1985 irgendwo in einem Schlafsack am überfüllten Strand in der Nähe der Plymouth – Fähren.
Dave dachte zurück an seine Kindheit.
Sein Vater hatte ihn und seine Mutter schon früh verlassen; er hatte seinen Sinn des Lebens in der Forschung nach künstlicher Intelligenz gefunden und war nach Kalifornien gezogen. Er brauchte keine Menschen mehr. Als Kind hatte Dave zusehen müssen, wie sein Vater immer wieder mit seinen Forscherkollegen auf dem Fußboden mit kleinen Robotern spielte, sie zu ärgern versuchte,…sie küsste….
Liebe gab es im Haus der leeren Seelen nur für die Roboter.
Träumen Roboter von elektrischen Schafen? Können sie lächeln? Spielen sie Schach? Sind sie gekränkt, wenn sie verlieren? (nicht nur in Russland?) Ist das Denkbare machbar? Ist das Machbare denkbar? Was ist die virtuelle Realität?
Die letzten rosa Brillen zerbrechen. Fortschritt. Oh nein, diese Welt wird nicht mehr von den Menschen zerstört! Die neuen Teufel sind digital-intelligent, höllisch klug und himmlisch genügsam. Noch grüßen sie dich verschlagen, unterwürfig..., doch ihr Gruß ist kalt wie Stahl. Seltsam..., Roboter können nicht lächeln....
Sein Vater hatte an den künstlich-intelligenten Computern mitgearbeitet, die jetzt überall in der nördlichen Hemisphäre genveränderte Bakterien freigesetzt hatten:
Er und seine Freunde hatten diese Katastrophe verursacht, im Namen ihres neuen cartesianischen Gottes: künstliche Intelligenz:
Warum? …für eine frühere Erdbeerernte und ähnliches…;nein,….kein Witz….

Aber auch Mutter in ihrer Trauer war für Dave nie erreichbar gewesen.

*MAMA (OH MAMA)

*ROBOTS NEVER SMILE (ROBOTER LÄCHELN NIE) - (Song nicht auf der CD)

*FREEWAY (SCHNELLSTRASSE) - (Song nicht auf der CD)

Fliehen - aber wohin? Deutschland, Frankreich und andere Staaten lassen bereits Militär an ihren Grenzen aufmarschieren. Die Schiffe lichten schon ihre Anker und jedes segelt wieder unter eigener Flagge. In den Süden kommt der Tod zuletzt. Das ahnen die Menschen und nehmen verstohlen die spanische Postkarte von der Wand. Niemand soll sie finden. Und doch, es werden Hunderttausende und sie alle wollen nach Süden.

 

Santander

*REFUGEES AND RESIDENTS (FLÜCHTLINGE UND EINHEIMISCHE)

 

 Von Santander waren sie weiter nach Llanes gezogen. Ein strahlend blauer Himmel ließ sie die Umweltkatastrophe, der sie knapp entkommen waren, fast vergessen.
„Wann war er das letzte Mal in einer Disco gewesen?
Tanz oder stirb! Der Rausch Harmageddons “
…Tanze Dave…

Sarah betrat die Tanzfläche des FANTASIA TRES
Tanz oder stirb! Der Rausch Harmageddons “
…Tanze Sarah…

*DANCE OR DIE (TANZ ODER STIRB) (Song nicht auf der CD)

*TAKES TWO TO TANGO (ZUM TANGO GEHÖREN ZWEI) (Song nicht auf der CD)

 

Wie ein verrückt gewordener Satellit streunte Dave durch die Irrgärten der Klänge; seine Füße schienen im Treibsand des Lebens zu versinken. Eine Fee tauchte neben ihm aus dem Nebel auf. Die salzigen Strassen waren vergessen.
…Zum Tango gehören zwei…,

...Sarah…
…tanze…

*SARAH (SARAH)

 

Das Meer war einmal ewig. Erinnern, spüren, lauschen; vielleicht sogar vergessen, dass die Welt zerbrechlich ist-...und die Liebe,...
wie ein Kristall,...,. Zeit - eine Linie? ...nein, ...Wellen..., Wellen ...., endlos..., wiederkehrend...

*TOO REAL (ZU WIRKLICH)

 

wie viel Zeit bleibt uns? Tage, Wochen, Monate…?
Ist es das, was wir brauchen?

Zeit?

….nein...,

… Liebe…

*TIME OUT (AUSZEIT)

 

Haben die Grauen gesiegt? Lass uns nicht aufgeben; lass uns weiter reiten zum Echo der Zeit;
auf den Schwingen des Warum und Wann werden wir wiederkehren…
Die Wälder halten den Atem an.

*THE UNDERGROUND (DER UNTERGRUND)

 

Mama, lass mich nicht einschlafen! Nicht jetzt...;
einer -, viele -, alle müssen kommen...und die Hoffnung schaffen!
Weiß erklärt schwarz,
Licht die Dunkelheit,
weiblich männlich.
... eins plus eins ist eins...
...alles schwingt...
... Hoffnung...?

*HOPE (HOFFNUNG) (auf CD inner garden 2000)

 

Sarah und Dave ließen sich in den Picos de Europa mit Gleichgesinnten nieder und nannten ihre Gemeinschaft Nutopia.

*A NEW TOMORROW (EIN NEUES MORGEN)

 

 ...früher haben wir immer das grüne Gras geschnitten...

Sarah und Dave bekamen das erste Kind in dieser neuen Heimat: einen Sohn, ein Symbol ihrer Hoffnung.
Sie nannten ihn Lennon „…imagine, there’s no countries…“

the inner garden - der innere garten

(Ein Tagebuch voller Erinnerungen)

...eng umschlungen laufen sie durch die immer wieder heranrauschenden Wellen: zwei Liebende, irgendwo an einem Strand an der nordspanischen Costa Verde, , in der Nähe von Llanes....

die Zeit scheint still zu stehen..., bewegt sie sich vorwärts? rückwärts? in Wellen? in Kreisen?
sie ist nicht wirklich linear....

die beiden setzen sich dort, wo die Wellen aufhören, den Sand zu benetzen, ihre Augenpaare treffen sich.
zwei Universen begegnen sich.
- ja -

ist die Antwort.

Etwas weiter von ihnen entfernt liegt etwas Schwarzes im Sand.
der Mann steht auf und geht hinüber.
„Was ist es?“
„Irgendein Buch, oder ein Kalender.“
„Es sieht alt aus und nass.“
„Ja, scheinbar hat es im Wasser gelegen.“
„Was steht darin?“
„Ich kann es nicht öffnen, die Seiten kleben zusammen.“
„Trockne es vorsichtig in der Sonne, vielleicht kann man es dann später lesen.“

Der Mann legt das kleine schwarze Buch in den trockenen, von der Spätnachmittagsonne erwärmten Sand.

Stunden später, als es getrocknet war, öffnete er es und begann zu lesen:

*Der innere Garten( die Blumen) (the inner garden: the flowers) (nicht auf CD)

 

Wie war die Frage?

*Die Vororte der Stadt (The outskirts of town)

 

Wie ist das Leben jenseits des Horizonts? Ist die Welt größer als dieser graue, verregnete Vorort?
Wo gehen die Lichter hin, wenn sie verlöschen?
Was geschieht mit den Fremden in einer fremden Stadt, einem fremden Land?
Flüchtende und Verweilende

*Morvan*

 

Liebe

ist die Antwort.

*Vater(father)

 

…das Haus der einsamen Räume…, das Haus der leeren Seelen…, das Haus des bösen Königs,

*Das Land der Königin (queen´s land)

 

…ist die auserwählte Königin die Rettung?
…nein, auch sie ist nur eine fata morgana…


« …also

lebe nach dem Motto: ni dieu – ni maitre… »

*Das Leben ist eine Mutter (Life is a mother)

 

„…wo ich war, Mutter?
Ich suchte eine Königin; aber ich konnte sie nicht finden…“

*Der Strand von Brighton (wiederbesucht) (Brighton beach (revisited))

 

„Stell dir vor, dieses Sandkorn wäre ein Planet...“
„....und dieses auch ..,und dieses...“
„nein, das nicht...,.. das ist hässlich…“


Ein weiteres Universum ist verschwunden in der Unendlichkeit der Zeit

*Die Kahini - Brothers (The Kahini - brothers)

 

schon immer haben wir einen zeitlosen Walzer getanzt,
schon immer dem Gesang der Amsel zugehört,
schon immer beobachtet, wie die Blätter fallen, schon immer wussten wir,
dass der Herbst kommt...

*Hope (siehe) "…we used to cut the green grass…")

 

...vielleicht gibt es Hoffnung für uns und alle, die nach uns kommen, vielleicht können wir lernen, mit allem Leben auf dieser Erde in Eintracht zu leben?


bellum finitum

der Krieg ist vorbei

…the war is over…

...the war is over... - ... der krieg ist vorbei...

Das Wochenende nahte…- DAS Wochenende…das "Festival der sich Bewegenden- the festival of movers" – wie in jedem Jahr feierten sie ihren Auszug aus England, damals, nach der Katastrophe; Jahre waren seitdem vergangen; die Katastrophe war mittlerweile ein Event geworden – jeder, der als "kritischer Geist" anerkannt werden wollte, kam vorbei:
der Wahnwitz feierte sein Jubiläum: "Seid ihr alle da?"

 

"Ja, Kasper!."

"…dieses Mal, vielleicht -  kamen die Außerirdischen dieses Mal, um zu retten, was wert war, gerettet zu werden?"

Dave saß vor der Bar Z und nippte an seinem las campanas - Rotwein.
… die ersten Schatten milderten die Gluthitze des Nachmittags. Ein paar Fahrräder klingelten und waren wieder weg.
Auf dem Marktplatz vor ihm tummelten sich die Touristen an den Ständen seiner Freunde. Sie kauften die Lieder, die Musik, den Schmuck, das Obst und das Gemüse; kurz, alles, was Dave und seine Freunde zur Sicherung ihres Lebensunterhalts produzierten oder anbauten.
Wie in jedem der letzten Jahre waren Touristen wieder aus den Städten der Grauen zum "Festival of movers" angereist, dem Festival, an dem auch Dave mit seinen Freunden wieder einmal auftreten würde. (...let´s hope for the best - toi,toi,toi...)

Wie in einem zoologischen Freigehege besichtigten sie dieses Dorf der restlichen, mittlerweile in die Jahre gekommenen Aussteiger, der "Bunten" wie sie sich selbst immer noch nannten; die meisten ihrer Kinder hatten sich von den alten "Bunten" abgewandt und sich zurück in die schrillbunte, laut lärmende Welt der "Grauen" locken lassen
Auch Daves und Sarahs Sohn Lennon hatte die Gemeinschaft vor 3 Jahren verlassen und eine Blitzkarriere in der Medienwelt der "Grauen" als Produzent von Reality-Shows gemacht. Sein Durchbruch war die Show HARD TIMES...

*Let’s make up & be friendly (Lasst uns uns schminken und freundlich sein)

 

Wehmütig schweiften Daves Gedanken vierundzwanzig Jahre zurück:

Zusammen mit Gleichgesinnten hatten Sarah und er diese Gemeinschaft in den Bergen der Picos de Europa aufgebaut.
Sie hatten nicht wirklich an eine Zukunft geglaubt; nur noch gehofft, dass der Irrsinn der "Grauen" die Welt nicht endgültig vernichten würde.
Zeit und Natur ließen die Erinnerungen an die Katastrophe verblassen; auch Daves Wut auf die "Grauen", auf ihren Machbarkeitswahn, auf ihre Gier war lange schon verblasst, er hatte diese Energie abgezogen und für wichtige Dinge eingesetzt: Natur, Musik ,Malerei mit Farben und Worten.

Nach einem kurzen entsetzten Innehalten hatten die "Grauen" schon bald wieder dort weitergemacht, wo die Katastrophe ihren Anfang genommen hatte; ja sie hatten ihr System sogar noch weiter ausgebaut und perfektioniert.
" Legt ein bisschen Make-up auf und seid nett"; das war zum geflügelten Wort in der Gemeinschaft der Aussteiger geworden; Lennon, ihr Kind,  hatte diesen Spruch geprägt: in jedem Jahr zum festival of movers überfluteten tausende von fastbunten "Grauen" wie Pilger ihre Aussteigergemeinschaft und Dave und seine Freunde starrten in ihre hungrigen Kameras.

*The rising of the week-end (Das Herannahen des Wochenendes)

 

Damals als sie in Spanien angekommen waren sie Fremde, Fremde in einem fremden Land; - strangers in a strange land - unpassend – überall - misfits.
Sarah war lange schon tot.

Wie viele andere aus ihrer Gemeinschaft hatte sie die harte Strahlung der Katastrophe nicht überlebt.

*doctor, please (Doktor, bitte…)

 

Sie war es gewesen, die dieser kleinen Gemeinschaft den Namen Nutopia gegeben hatte.
Sarah hatte Dave eine Geschichte erzählt von einem Land, von dem niemand genau wusste, wo es lag und ob es wirklich existierte und weil der Gedanke an dieses Land vollkommen neu war und jeder hoffte, es möge existieren, einigte man sich darauf, dass es Nutopia hieße.
Nach dieser Geschichte hatten sie ihre Exklave der "Bunten" voller Hoffnung Nutopia getauft, die neue Utopie eines Lebens im Einklang mit der Natur.

…Nutopia ist außer Reichweite...(wahrscheinlich war das schon immer so gewesen)

*Strangers (Fremde)

 

Heilt die Zeit alle Wunden? Oder muss man, wenn man nicht vergessen will, die Erinnerungen immer weiter bluten lassen?

 

"Doktor, bitte, bleib draußen, ich will dass diese Erinnerungen weiter bluten!"

Nach dem dritten Glas campanas erklärte Dave einseitig den Krieg mit den Grauen für beendet:
" der Krieg ist vorbei!"

Nein, es war nicht die Resignation vor der permanenten Übermacht; es war der Versuch, nachhaltig mit der ihm verbliebenen Energie sinnvoll umzugehen.
Er würde auch weiterhin solidarisch mit jedem, der das System der Grauen hinterfragte oder bekämpfte, bleiben.

*dies irae praeterita (Die Tage des Zorns sind vorüber)

 

Aber seine Energie beschloss er nur noch einzusetzen, um hundert Blumen zum Blühen zu bringen, um Worte für hundert Lieder, Farben für hundert Bilder zu finden.

Für ihn war der Krieg vorbei; er hatte überlebt und zählte nach, ob der geringe Sold des Kriegers ausreichte, Saatgut für einen neuen Garten zu kaufen.

Er nippte erneut an seinem las campanas - Rotwein und begann zu singen:

...bellum finitum… nihil reliquum, dies irae praeterita.

...der Krieg ist vorbei, nichts ist geblieben die Tage des Zorns sind Vergangenheit…

Krieg wollte ich nie, aber die Grauen …

die Grauen: die, die das Kind fragten:
Willst du nicht lieber so sein wie die Anderen?

Sieh doch, die Anderen sind so viele, und du bist allein….

Wir werden dich immer lieben - solange du brav bist;
schau, wir sind so viele,
…wir sind… Gott… wir sehen alles
...wir sind… die Regierung… wir regeln alles…
...wir sind... dein Vater deine Mutter… uns verdankst du alles…
…wir sind… Musik… lerne unsere Lieder…

-wir sind die Grauen–

…Wer hat dir etwas von Farben erzählt?...
…Wer?...

…Vertrau uns… wir lieben dich…

…Grauen…?

…Farben…? Musik…?

…Gibt´s auch Musik oder gibt es nur Konzerte…?

Aber anders… irgendwie anders... "…I’m not like everybody else…"

Grau ist keine Farbe… ist ein Konzert Musik? ist Musik Tanz? ist Tanz Bewegung? ist Bewegung Veränderung? ist Veränderung grau?

.. nein…

Veränderung ist,… wie Jahreszeiten…, ein Wechsel…, ein Spektrum…, eine unfassbare, unbegrenzbare Bewegung…, Tanz…,.Musik, …. Konzert….,Farbe…, Konzert…, Musik…, Tanz…, Bewegung…, Spektrum…, Wechsel…, Jahreszeiten…, Wellen,…Veränderung?

Grau?

Nein.

Krieg?

Krieg den Grauen, dem grauen Gott, dem Volk der Grauen, der grauen Musik, den Tänzen der Grauen, den Spielen der Grauen, den Gedanken der Grauen…

…Mama, … es sind so viele…, sie sind so stark…, sie zweifeln nie…, ich habe Angst, dass sie den Krieg gewinnen werden….

…Gewinner? Verlierer?... das zählt nicht am Ende des Krieges…, am Ende gewinnen alle,…oder verlieren alle….?, egal…, es zählt niemand, nichts zählt mehr,…denn,


… es ist doch das Ende…!

.. Sarah…
Wohin gehen all die Lichter, wenn sie ausgehen,...all die Fremden in einer fremden Stadt…?

Nutopia?

Der Krieg ist vorbei!

*the war is over (Der Krieg ist vorbei)

 

…ist der Krieg vorbei…?


stolen dreams in a nearby lost & found - gestohlene Träume in einem nahegelegenen Fundbüro

CD  2018

…nein, er ist noch nicht vorbei, der Krieg…

"…there is a war between the rich and poor…" *, summt Dave plötzlich eine Melodie, an die er sich seit Jahren zu erinnern versucht, „ja, nur heute hat er ein anderes Gesicht: er trifft jeden einzelnen unterschiedlich“, denkt er und greift nach seiner fast leeren Las Campanas Rotweinflasche. Dave sitzt in der wärmenden herbstlichen Nachmittagssonne auf einer Bank auf der Plaza de las Barqueras in Llanes und denkt zurück an sein Dorf und die Gemeinschaft der „Bunten“ in den Bergen der Picos de Europa.

 Spekulanten hatten ihr kleines Dorf aufgekauft und auf den umliegenden Feldern graue Betonpaläste für die Touristen der „Grauen“ errichtet. Dave und seine letzten noch verbliebenen „Bunten“ waren obdachlos geworden und durch Spanien geirrt, auf ihrer verzweifelten Suche nach einer neuen Heimat: refugees –Flüchtlinge; letztendlich kehrte Dave nach Llanes zurück, als Wino lebt er seitdem unter den Brücken, gar nicht so weit entfernt von seinem alten Dorf.

Hier in Llanes werfen Passanten, "die Grauen", diesem Obdachlosen, diesem Tramp, diesem Hobo mit dem merkwürdigen Grinsen auf seinem Gesicht, der doch so gar nicht zu dieser fröhlichen Menge schöner, gut gekleideter Menschen passt, einen irritierten, fast verärgerten Blick zu.

Ein weiteres, fast schon vergessenes Lied sprudelt über seine Lippen:

"Gonna pass me a brand new resolution,
Gonna fight me a one man revolution" **

Ein Tourist bleibt stehen und ruft wütend: "Was hast du hier zu suchen, Wino? Geh dorthin zurück, wo du herkommst, unter deine dreckige Wino - Brücke! Du beleidigst unsere Augen!

Sieht so das Leben aus, von dem geträumt hast, als du noch jung warst?"

"…when I was young, there was more important…" *** singt Dave aus vollem Hals, "…pain more painful and laughter so much louder yeah…!" *** und schreit ihm zu: "verpiss dich, Wichser, nerv´ jemand anderen! Was weißt du schon von Träumen? Hast du je einen großen Traum geträumt? "

Er leert die Rotweinflasche, seine dritte für heute, mit einem Schluck, und mit einem seltsamen Knirschen springt die Zahl von 24896 auf 24897, die Zahl auf seinem mechanischen Lebenstraumzähler; der Zähler, der sie alle zählt: die Tagträume, die Nachtträume, die wunderschönen, wie auch die Albträume, egal, ob Dave sich je wieder an sie erinnert oder nicht.

Seit ein paar Tagen hat er das Gefühl, in seinen etwas klareren Augenblicken, als knirsche der Zähler ganz seltsam – sollte ihn das nicht vielleicht beunruhigen?

"Keine Ahnung, wie viele Träume mein Zähler so aushält oder ob er, wann und warum auch immer, seine Arbeit irgendwann plötzlich endgültig einstellt? Vielleicht setzen Art und Intensität der Träume seiner Mechanik unterschiedlich stark zu? Vielleicht wird ein letzter Traum ihn unwiederbringlich zerstören? "…to dream the impossible dream…" ****

 ...und dann…?"

…er versucht, darüber nachzudenken: "...24897, …die Zahl kenne ich, aber wieso kann ich mich an keinen meiner Träume mehr erinnern! …irgendwer muss sie gestohlen haben! …wo sind sie?"

In einem kleinen Gässchen, ganz in der Nähe der Plaza Barqueras sperrt ein alter Mann gerade seinen Laden, ein Fundbüro, zu.

"Heute findet keiner mehr den Weg hierher und, sagen wir mal so: morgen ist ja wieder ein neuer Tag; neuer Tag – neues Glück - für all die 'noch immer Suchenden'", kichert er in seinen etwas ungepflegten Bart.

Auf dem Nachhauseweg denkt er nach über die seltsamen Träume, die sich in seinem Fundbüro angesammelt haben; weit mehr als 20 000 sind es bereits und fast hat er schon keinen Platz mehr für all seine anderen Fundsachen. Niemand hat bisher einen dieser verrückten Träume je wieder abgeholt.

"Was", fragt er sich, “soll ich damit anfangen? Sicher wäre der Verlierer glücklich sie wieder zu finden, aber sucht er denn wirklich ernsthaft danach? Kommt er überhaupt auf die Idee, in einem Fundbüro nachzufragen? Und was, wenn die Träume gar nicht verloren, sondern gestohlen sind?“

Er weiß natürlich, dass Einiges in seinem Laden Diebesgut ist. Nach einer "gewissen Wartezeit" versteigert er es gemeinsam mit den Fundsachen auf seinen Auktionen - business - , aber er muss ja von irgend etwas leben.

"Vielleicht kann ich diese Träume ja auch versteigern? Sicher gibt es genügend Realisten, die daraus noch Geld schlagen können! Die blöden Diebe konnten offensichtlich nichts damit anfangen!"

Am nächsten Morgen hängt er ein Schild in sein Schaufenster:

AM KOMMENDEN FREITAG GROSSE AUKTION TAUSENDER BUNTER TRÄUME!

 

Träume wie neu, unverwirklicht
und zu niedrigsten Preisen!
Sie träumen nie selbst? Können es nicht? Realist?
Machen sie Träume Anderer zu Ihrem Geld!

 

...elf Träume stellt er in sein Schaufenster...:

de groene slang/ die grüne Schlange (Amsterdam ´65 -´68)

After a cup of coffee / nach einer Tasse Kaffee

do the straycat / tanz´ die „streunende Katze“

Ulysses / Odysseus

dreams & clouds / Träume & Wolken

the morning / der Morgen

stay awake / bleib´wach

flying home / Heimflug

Mona

lost&found / Fundbüro

 

I don´t care / ist mir egal

An diesem Freitag durchstöbert Dave die Papier- und Müllkörbe der Gassen und Straßen von Llanes auf der Suche nach Pfandflaschen und sonstig Verwertbarem.

"Hey, da ist dieses Lied ja schon wieder!" Der Text fließt über seine Lippen:

"someway, gonna start my rebellion today.
but here come the people in grey,
to take me away." **

Eine Minute später schaut er in eine kleine Gasse, an deren Ende ein kleines Fundbüro liegt….

*       (“there is a war” -Leonard Cohen )
**     (here come the people in grey – RayDavies)
***    (“when I was young” – Eric Burdon)
****   (the impossible dream  -Alex Harvey)

 

Er betritt das Fundbüro und der Mann am Empfang fragt ihn:

"Kann ich Ihnen helfen?"

Dave antwortet:"Meine Träume liegen da in Ihrem Schaufenster; ich erkenne sie wieder. Kann ich sie zurück haben?"

Können Sie beweisen, dass es Ihre sind?" fragt der Mann.,

"Nein, tut mir Leid, kann ich nicht; aber glauben Sie mir: es sind meine!"

"Tut mir sehr Leid", antwortet der Mann;" aber vielleicht können Sie sie heute Abend bei der Auktion kaufen...?"

"Ich bin ein Habenichts, ich habe absolut kein Geld...", flüstert Dave und mit einer Träne in seinem Auge verlässt er den Laden.

"Ist mir egal", denkt er trotzig.

Draußen schließt er seine Augen und sieht einen blauen Mond über einer Marocco-ähnlichen seltsamen, burgunderfarbenen Landschaft aufgehen; er fängt an zu singen:

 

"...wahre Liebe gibt es nur dann, wenn der Mond blau ist..."******

"Ich werde einen neuen Traum träumen!

 

 

Er öffnet seinen Geist und sieht viele Menschen auf ihrer Suche nach dem blauen Mond – hinter dem Horizont...

 

 

 

 

 

 

     *(“there is a war” -Leonard Cohen )

    **("here come the people in grey" – The Kinks)

   ***(“when I was young” – Eric Burdon)

  ****(the impossible dream  -Alex Harvey)

 *****("here come the people in grey" - The Kinks)

******("Sarah" - green wave)

 

 

 

 

Ende

 

 

 

 

 

Story, Fotos und /s/w Graphik:Rainer Wahlmann

Malerei: Roswitha Thonet

https://www.pinterest.de/GalerieRotho/ 

https://www.rotho-malerei.info

 

 

 

 

 

 

 

…we used to cut the green grass…
(in short)
A worldwide network of artificial intelligence units, computers of the fifth generation, who operate genetic experiments in laboratories in USA, Great Britain, Sweden, Germany, Russia and Japan, unaided by human control has simultaneously set free genetic mutated bacteria into the environment of all its sites. Within a short time those bacteria cause a dramatic change of climate in the northern parts of the world.
There’s no sun anymore, only clouded skies, storms and disastrous hurricanes are the order of the day from now on.
This extreme climate leads to a catastrophe of grave consequence in Sellafield/Great Britain: A plane crashes down on the nuclear centre there; the population has to be evacuated. It comes to an uncontrolled flight of masses way down South. All streets are filled with refugees; chaos and anarchy start to rule.
Sarah too, has to leave her small home town Seascale, near Sellafield; she even hasn’t the time to say good- bye to her parents, who have to stay, like all the other old and infirm people, because there are not enough vehicles to evacuate all of them.
Dave, who lives also in Seascale, realizes only late, what has happened around him. He too decides to flee.
From the radio news the refugees learn to know, that the continent has not yet been afflicted by the climate catastrophe, but Germany, France and nearly all the other countries have decided to defend their borders with arms against the masses of refugees. Only Denmark, the Netherlands, Spain and Portugal agree to take up a restricted number of refugees. It follows a migration of nations down to Spain and Portugal. France declares to let the refugees pass the country within 72 hours.
Dave reaches the Costa Verde in Northern Spain. In a downtown discotheque in Llanes he finds an almost intact world, but it looks to him like the dance on the edge of the volcano, the ecstatic breath of a nearing Harma­geddon.
A warming ray of light strikes him in the icy coldness of the dance - palace: Sarah.
They fall in love with each other, spend a night on the beach of a deserted bay, soak up the endless roaring of the sea and for a few hours they forget all, which has happened in the last weeks.
Amidst the chaos, desperation and depression they find a niche of happiness. Even though the radio stations announce, that little by little the change of climate keeps spreading to the South too, their love lets sprout hope once again.
Together with like- minded folks they move to the caves of the Picos del Europa and try to find their way back home to the Indian nature of mankind.
Step by step they learn to understand, that the earth is a living being, able to strike back, and they hope mankind will have one more last chance for a new tomorrow.
…we used to cut the green grass…  (Part 1)
03:44 a.m. Friday,  3rd of May 1985        Halsenna Road, Seascale
Sleep? The little brother of death;
A crying silence let him awake. What the fuck was that?
Not the water tap, who kept dripping on and on like always. In his head the last days and weeks were melting into a disgusting sticky kind of substance. „ I need a time out“, Dave thought.
Sleepily he rubbed his eyes, behind which pulsed a stinging headache. He got up and tried to find a way to the window across empty bottles, tobacco bags and overfilled ashtrays
„Maybe I should stop smoking or drinking; at least doing both simultaneously…”
In the early days, way back when they used to cut he green grass and dried it softly in the sun, nobody ever touched booze; way back when…in the early days..
Dave knew that the aching behind his eyes was the well-earned price he had to pay for breaking the old-time-taboo. Like lost he strayed around the kitchen; the water tap still kept dripping.
He stared through the window... Hallsenna Road looked like dead and gone. Something was missing…?. The birds! Not a single one was to hear.
A huge black wall of clouds mounted from the nearby Sellafield
„I better call it a day! This town is gonna die! I gotta flee! “
He switched on the radio.
Radio news/the morning after
Good morning, here is the 4´o clock news from Radio Freak Out - I´ll be there!

According to unconfirmed reports a nuclear accident has happened in the Sellafield area.
We’d like to stress that these are only unconfirmed rumours,but we will of course bring you the latest news on these reports, as soon as they come in
No end in sightfor the stormy weather,that’s been striking our country for four weeks now.
Weathermen say there’s never been such a long period without any sunshine at all
Jerry Baker, the well-known Irish scientist stated,there might be a connection between the frightening weather situation and some series of experiments on
mutated bacteria, executed by the Artificial Intelligence Network Worldwide Association
What s o ever,there’s no reason for any panic at all!
So please,stay intuned to our station for further information and music!
This was the 4´o´clock news from
Radio "Freak out - I’ll be there!"
„What does this mean? “ Dave tried to understand.
An environmental catastrophe, but not enough with that: a plane had crashed on Sellafield 4
Thousands of refugees, worse than in any old science fiction book, would try to flee down South.
Overstressed authorities would discuss rescue operations, no food no water no electricity
“The world’s in a mess, now we pray for a Saviour,
We should have done earlier, now it’s too late, much too late – “
*Better call it a day
*what the fuck?
No sunset glow. The sun doesn’t get through anymore... the light doesn’t reach the city, like the kind mother, who still got a son, but no more mouth to mourn him: mother nature, nothing else left….
09:44 p.m. 05. Mai 1985 New Continental Hotel, Millbay Rd., Plymouth
Immediately after the radio news Sarah had left her flat in Gosforth Rd. / Seascale.
An unbelievable exodus down South had started. Everybody tried to survive. There was no more sun in the sky.
Neon became the light.
It had taken her 2 days to reach Plymouth. The town was bursting at the seems. As good as possible the authorities had tried to find a place to stay for everyone,
 „The best I can say about this catastrophe“, Sarah thought,” is that without it I would never in my life had the chance to see the New Continental from the inside. If that’s no luck; what is it? “. The refugees had occupied the hotel without asking.
Thousands gathered in the harbour region to find a ship heading down south.
Thank the Lord, only a harmless south-west wind reigned over the country. So many people succeeded in surviving by escaping. Like a monster wall in slow-motion the nuclear cloud followed the refugees down south
But those people, who lived north from Sellafield, had to find other ways to escape, or, like the old and weak ones, were asked by the authorities, to stay calm in their homes during the crisis.
“Don’t you panic! The government has everything under control!”
Sarah’s mother lived in Whitehaven...
Sarah wrote her a letter:
Would it reach her in this chaos?
…highly unlikely…
She wrote a letter
09:44 p.m.05. Mai 1985 in a sleeping-bag somewhere at the crowded beach near the Plymouth ferries.
Dave thought back to his childhood days:
Pretty early his father had left him and his mother; he had found his raison d´etre, his sense in life in the research & development of artificial intelligence and had moved to California.
Real people he didn’t need anymore... As a child Dave was obliged to see, how his father, together with his fellow scientists, kept playing  again and again on the floor with tiny little robots, they tried to madden them, they fooled them, they hugged them, yes, they even kissed them… , Love -  in the house of empty souls- only existed for robots.
Do robots dream of electric sheep? Are they able to smile? Do they play chess? Do they feel offended, when they loose their game? (Not only in Russia?) Is he thinkable makeable? Is the makeable thinkable? What’s virtual reality alike?
The last pink spectacles are breaking... Progress. Oh no, this world’s not gonna be destroyed by men!  The new devils are digital-intelligent, hell-wise and heavenly unambitious. Deviously they heed you, still submissively..., but their salute is cold as steel. It’s strange.., robots never smile....
His father had played an active part in developing the artificial-intelligent computers, which recently had liberated mutated bacteria into the northern hemiglobe:
He and his friends had caused this catastrophe; in the name of their new Cartesian god, A.I., (artificial intelligence)
Why..? …for an earlier richer strawberry harvest and similar…, no kidding, fucking truth,…no way….
But mother also, in her understandable mourning, never had been reachable for Dave
mama
„I always wanted you, but I never found you…“
Robots never smile
(Song not on the CD)
freeway
(Song not on the CD)
Flee, but where? Germany, France and other states soon had started letting military protect their borders. The ships already hoisted their anchors and each one sailed again under its own flag. To the south death will come at last. People suspect that and furtively take off their Spanish postcards from their walls. Nobody should find them. And yet, there were hundred of thousands and they all headed down south - Santander
*refugees & residents
From Santander they had moved on to Llanes. A sapphire blue sky let them forget the catastrophe; they had escaped by hair’s breadth.
„When was the last time he’s been to a disco“?
Dance or die! The ecstasy of Harmageddon!
“…dance, Dave…”
Sarah entered the dance floor of the fantasia tres club
Dance or die! The ecstasy of Harmageddon!
“…dance, Sarah…”
*dance or die
(Song not on the CD)
*takes two to tango
(Song not on the CD)
Like a mad gone satellite Dave danced through the maze of sounds; his feet seemed to sink into the quicksand of life. Out of a blue a fairy appeared beside him out of the fog. All those salty streets seemed to be forgotten.
…takes two to tango…, Sarah…
…dance…


Sarah
Once the sea had been eternal. Remembering, feeling, listening, maybe understanding, that the world is fragile – and love…, like a crystal…
Time – a line? …no, waves…, waves… endlessly, eternally, always returning to their beginnings…
*too real
How much time we got left? …days…,weeks…,months..., years…?
Is it that, what we need? time? ….no…, ... love…
*time out
Have they really won, those people in grey? Don’t let us surrender let’s ride on to the echoes of time, on the arrows of why and when we will come back again…
The forests stop breathing….
The underground
Mama, don’t let me fall asleep! Not now...;
 One -, many -, all must come...and create hope!
White explains black,
Light the darkness,
Female male.
... one plus one equals one...
...all swings...
... hope...?
hope
(On the CD“the inner garden“ 2000)
Together with like-minded people Sarah and Dave settled in the Picos de Europa and called their community Nutopia
A new tomorrow
...you know we used to cut the green grass...
Sarah gave birth to the first child in this new home: a son, a symbol of their hope...
 They called him Lennon; “…imagine, there’s no countries…”


The inner garden (Part 2)
(a flashback diary)
...closely entwined they run through the endlessly approaching waves, two lovers, lost somewhere at the banks of the North-Spanish Costa Verde, near Llanes
Time seems stopping for a moment..., is it moving forward? Backward? In circles?
   Time is nonlinear ...., time is…., like waves
The two sit down, where the waves stop soaking the sand; their eyes meet, two universes come in contact…
Yes,
Is the answer...
A bit away from them something black lies in the sand.
The man gets up and goes there to take a look.
 „What is it? “She asks.
„Any old book or diary. “
„It looks old and pretty wet. “
„Yeah, looks like it’s been there in the water for a long time.“
„What’s written in it? “
„I can’t open it, the pages stick together. “
„Dry it softly in the sun, maybe, we can read it later on...“
The man laid the little black book into the warm, dry sand, that’s been heated by the burning afternoon sun
Hours later, as it had been dried, he opened it and began to read:
The inner garden: the flowers
(Song not on the CD)
What´ s  been the question?
The outskirts of town
What´ s life alike beyond the horizon? Is there more than these rainy grey outskirts of town?
Where do the lights go when they go out?
What happens to the strangers in a strange land’s town?
Refugees and residents
Morvan
Love ist he answer.
Father
…the house of lonely rooms…, the house of empty souls…, the house of the mad king,
Queen’s land
…will the chosen queen bring salvation?
…no, not really, she too is a fata morgana…
« …So always live: ni dieu – ni maitre… »
Life is a mother
„…where I’ve been mother?
I ´ve been searching for the queen, but I couldn’t find her…”
Brighton beach (revisited))
 „Imagine, this grain of sand was a whole universe...“
„....and this one too .., and this one...“
„No, not that one...,.. It’s too ugly…“
Another universe has vanished into the endlessness of time
The Kahini – brothers
We always danced the timeless waltz
We always heard the bluebirds call,
We always watched the leaves that fall
We always knew there’d be autumn time…,
Hope
(Belongs to the 2000 CD ²…we used to cut the green grass…²)
...Maybe there’s hope for us and all that’s bound to come maybe we can live to learn with all the life on this earth as one?
bellum finitum
The war is over
…the war is over…


“…the war is over…”  (Part 3) 
The rising of the week-end…- THE week-end…the „Festival of movers“ – like in every year before they celebrated their exodus from England way back then, after the catastrophe,; the years had slipped away since then, meanwhile that catastrophe had changed into  a kind of merry-go-round-event; all the critical, all the alternative people passed by to be part of…; …of what? Of the jubilee, the anniversary? Are you having a good time? …yeah! …do you like the music... eh?...no…! “
„…this time, maybe this time the aliens would arrive, the saviours, to save, what’s worth saving?“.
Dave sat in front of the bar Z and nipped his las campanas – red wine.
… The first shadows mellowed the sweltering heat of the afternoon. Some bicycles passed by ringing their bells.
On the marketplace in front of him tourists bustled around the stands of his friends, where they tried to sell handmade jewellery, artwork, books, fruits and vegetable, simply everything, Dave and his friends produced to make their living.
Like in all the last years before tourists from the cities of „the people in grey“ had travelled to the „Festival of movers“, the festival, where Dave and his friends too would enter the stage one more time.
Like in a zoological outdoor enclosure they were looking around this village of dropouts, who had got long in the tooth by now, „the multicoloured people“, like they still kept calling themselves.
Most of their kids had left their “multicoloured” community, allured by the gaudy noisy cities of „the people in grey"
Lennon, Sarah and Dave´ s son, too, had left the community three years ago and had launched a flash career as producer of reality shows in the media world of „the people in grey“.
Let’s make up & be friendly
Wistfully Dave casted back his thoughts twenty-four years:
Together with like-minded people Sarah and he had built up this community in the mountains of the Picos de Europa.
They had not believed in future anymore; they had only hoped the insanity of “the people in grey” would not destroy the world once and for all.
Time and nature had let fade away the memento of the catastrophe;
Dave’s fury with „the people in grey“ had faded too, his fury with their mania of makeability, their greed.
He had disconnected his energy and had fielded it for his vital needs:
Nature, music, painting with words and colours
After a first aghast break, „the people in grey“ had plugged along there, where the basic cause of the catastrophe had started; they had even expanded and perfected their system.
„Let’s make-up & be friendly“; had become the winged word in the community of drop outs;
Lennon too had grown up with this winged word: in every year at the festival of movers thousands of part-time-coloured “people in grey” flooded like pilgrims their community and Dave and his friends stared smiling into their hungry cameras.
The rising of the week-end
Way back then, when they had arrived in Spain, they had been strangers, strangers in a strange land; misfits almost anywhere. .
Sarah had died a long time ago. Like many others she had not survived for long the nuclear radiation of the catastrophe
Doctor, please
It had been Sarah who had named this community Nutopia. Once she had told Dave a story about a land, nobody knew exactly where it was or if it existed for real; because thinking of such a land was completely new, and everybody who heard about it, hoped it might exist, people agreed on naming their exclave Nutopia, a new Utopian dream of a life in accordance with mother nature.
…Nutopia is out of reach now... (Guess it’s always been that way)
strangers
Does time heal all the wounds? Or is it necessary, to let the memories keep on bleeding in order not to forget? „doctor, please, stay outside; I wanna keep my memories a-bleeding“.
After his third glass of las campanas red wine Dave declared one-sidedly: “the war with the people in grey is over”
“The war is over! “
No, it was not a giving up in face of a permanent superiority; he only tried, to find a long term sensible way of dealing with his own remaining energy.
Nevertheless he would keep on encouraging anybody who kept refusing to fall into a line with the system of “the people in grey”
dies irae praeterita
But he decided to concentrate his own energy on letting one hundred flowers come into blossom, on finding the right words for one hundred songs and on choosing the colours for one hundred paintings.
The war was over; he had survived and tallied, if the private´s small pay would last out seeds for a new garden, a new tomorrow.
He sipped again at his glass of red wine and started singing:
.. bellum finitum…, nihil reliquum, dies irae praeterita.
.. the war is over, nothing´s left, the days of anger have gone…
I never looked for war, but „the people in grey“ …
„the people in grey“: those, who asked the child:
Wouldn´t you prefer to be like all the others? Look, the others are so many, and you are alone….
We always will love you – as long as you behave yourself;
Look we´re so many,
…we are…,. God… ,- we see all  
   We are…, the government …, we control everything…
   We are…, your father, your mother…., you owe everything to us…
…we are…, music…, come here, learn our songs…
-We are „the people in grey“–
…who told you about colours?
…Who was it?
…trust in us…, we love you…
…grey…?
…colours…,? Music…,?
…is there music or are there only concerts…?
Different…, somehow different.., “…I’m not like everybody else…”
Grey ain´t no colour…, does a concert mean music? Does music mean dance? Does dance mean motion? Does motion mean change? Does change mean grey?
.. no…,
Change means,
…waves…,… seasons…, acceptance…, a spectrum…, an unbelievable, illimitable motion…, dance…, .music, concert…, colour…, concert…, music…, dance…, motion…, spectrum…, acceptance…, seasons…, waves,…change?
Grey?
no.
war?
War to„the people in grey“, to the grey god, to the grey nation, to the grey music, to the grey dances, to the grey games, to the grey thoughts…
…Mama … they´ re so many…, they´ re so strong…, they never doubt…, I’m afraid, they´ re gonna win the war…,
…Winners? Losers... won’t matter anymore at the end of war…, everybody wins,…or do they all lose….?, no matter…, nobody matters anymore…, nothing matters anymore…,
… Because, that’s the meaning of an end…!
.. Sarah…
Where do all the lights go, when they do go out?
...all the strangers in a strange land’s town…
Nutopia?
The war is over!
…is the war over…?
(to be continued?)





stolen dreams in a nearby lost&found
no, it ain´t over yet –the war
”…there is a war between the rich and poor…”*, Dave suddenly hums a melody, he had tried to remember for years.
“This war comes along in a modern-dress-outlook nowadays: individual – everbody gets hit in his very own special way “ Dave thinks and gets a hold on his nearly empty Las Campanas bottle of red wine. He sits in a warming autumn afternoon sun on a banket on Plaza de las Barqueras in Llanes and thinks back to his village days in that community of the “coloureds” in the mountains of Picos de Europa.
Speculators had bought up their small village and had established on the surrounding fields grey concrete bunker palaces for the “grey” tourists.
Dave and his last remaining fellow-"coloureds” had become homeless and had wandered through Spain on the renewed desperate search for home. Finally Dave had returned to Llanes, as a Wino he lived there under the bridges, not really too far away from his old  home village.


Here in Llanes passers-by throw an almost irritated angry look at this homeless tramp, this hobo with the strange grin on his face who, in no way, fits into this crowd of happy, beautiful, well dressed people; the “grey”.
Another song flashes back into Dave´s mind:
“gonna pass me a brand new resolution,
gonna fight me a one man revolution”**
A tourist stops and shouts furiously: “What the fuck you´re doing here, damn Wino? Go back to where you came from – to your dirty place under your Wino - bridge! You offend our eyes!
Is that the life you´ve been dreaming about when you were young? “


“When I was young”**, Dave sings at the top of his voice, ”pain was more painful and laughter so much louder, yeah!”*** and screams at him: “fuck off, wanker, go on somebody else´s nerve! What the hell does somebody like you know about dreams? ever dreamed a real big flash dream?“
He empties his bottle, his third one today, at one gulp, and with a strange grinding jumps the number from 24896 to 24897, the number on his mechanical life's dream counter; that counts everything: daydreams, night dreams, the wonderful, as well as the nightmares, no matter if he ever remembers them or not.
Since a few days, in his clearer moments, he has the feeling that the counter grinds quite strangely – shouldn´t he really be concerned?
„ No idea, how many dreams my counter stands anyway, or whether it, all of a sudden, finally ceases to work at all? Could it be that the intensity of the dreams has a bad impact on its mechanics? Maybe the last dream will blow it up irreparably? “…to dream the impossible dream…****
... and then after …? “


…he tries to think about it: „... 24897, …well, I know the number, but why can´t I remember any one of my dreams any more! …somebody must have stolen them!
…where could they be? “
In this very moment, in a small alley not far away from the Plaza Barqueras an old man locks his lost & found office.
„Looks like nobody will find his way down here today; so let´s put it that way: tomorrow is a new day; new day-new luck - for all the "real searchers", he giggles in his somehow untidy beard.
On his way back home he wonders about the strange dreams he collected in his lost & found; far more than 20,000, and worries about how long it will take till there will be no more place left for all his other lost&found things.
Till now nobody ever had passed by and asked for some lost crazy dreams.


“What´s the use," he asks himself, “ of collecting and keeping all those crazy dreams? Sure, the loser would be happy if he should find them again someday, but is he really lookin´ out for them sincerely? Does he ever get the idea of asking for them in a lost&found? What if all those dreams have not been lost but stolen? “
Of course he knows well about all those stolen goods in his office, but it s quite easy to sell them together with the lost property after a “certain period of waiting”.
„ So why not auction these dreams likewise? Certainly there are many enough realists able to make a buck out of them! Those silly thieves themselves obviously have found no way to cash them.
The next morning he puts a big sign in his office-window:
NEXT FRIDAY BIG AUCTION
OF THOUSANDS OF MULTICOLOURED DREAMS!
Dreams like new, unrealized, to lowest prices!
never dream yourself? unable? too realistic?
Make lots of money out of some crazy dreamer´s dreams!
On this Friday Dave ransacks wastepaper basket and garbage bins of the lanes and streets of Llanes in search of returnable bottles and other somehow usable stuff.  “uh, yeah, there is this song again!”, the words flow over his lips:


someway, gonna start my rebellion today.
but here come the people in grey,to take me away.”*****
A minute later he peeks into a small lane with a small lost&found office at the end of it…

He enters the lost & found and the man behind the desk asks him: " how can I help you". "
Dave answers: "My dreams lie there in your window; I recognize them. Can I have them back again?"
"Can you prove that they are yours?" the man asks.
"No, I´m afraid I can´t; but believe me, they are mine!"
"So sorry" the man replies, " but maybe you can buy them at the auction this afternoon...?"
" I´m a have-not, I haven´t got no money,..." Dave whispers and with a tear in his eye he leaves the shop. " I don´care" he thinks rigidly.
Outside he closes his eyes and sees a blue moon rising above a Morroccan-like village in a strange burgundy-red landscape; he begins to sing:

"...true love comes only once in a blue moon..."******
 

"I´m gonna start a new dream!"
He opens his mind and sees many people in search of the blue moon – beyond the horizon...
the end
           *(“there is a war” -Leonard Cohen )

        **(“here come the people in grey” –The Kinks)

      ***(“when I was young” – Eric Burdon)

    ****("the impossible dream" – The Sensational Alex Harvey Band)
  *****("here come the people in grey"- The Kinks)
******("Sarah" - green wave)

 


 

 

Rainer Wahlmann

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